Seien Sie wachsam: Betruger geben vor, die Polizei zu sein, um den Falschen anzurufen!

Source: polizei.nrw Release Time: 07:26:54 2019-12-20

Noch perfider ist der Trickbetrug „Polizei“: Dabei geben sich Kriminelle als Ordnungshüter aus und behaupten, Ihre Wertsachen oder Ersparnisse seien nicht mehr sicher. Dreiste Betrüger geben sich am Telefon als Polizeibeamte, BKA-Beamte, Staatsanwälte oder andere Amtspersonen aus. Dabei lassen sie die Rufnummer örtlicher Polizeidienststellen, des BKA oder die 110 mit einer Ortsvorwahl im Telefondisplay erscheinen. Wenn die falsche Polizei am Telefon ist, bewahren Sie unbedingt Ruhe. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Gauner gezielt entlarven!

Wenn die falsche Polizei am Telefon ist, meldet sich ein freundlicher Anrufer, der sich als Polizist oder Kriminalkommissar ausgibt. Die Täter agieren häufig aus „Callcentern“ im Ausland. Sie nutzen das sogenannte „Call-ID-Spoofing“. Dies ermöglicht die Anzeige einer frei wählbaren Telefonnummer im Display des Angerufenen mittels Internettelefonie. Die wahre Herkunft des Anrufes wird nicht nur verschleiert, es entsteht der Eindruck, der Anruf stamme tatsächlich von der Polizei. Bei einem Anruf der echten Polizei erscheint jedoch niemals die Rufnummer 110 im Telefondisplay.

Die Betrüger sind in der Regel sehr gewieft und gehen auf alle Ihre Fragen oder Einwände souverän ein. Sie versuchen durch gezielte Fragen oder Einwürfe unauffällig herauszufinden, welche Wertsachen sich in Ihrer Wohnung befinden. Diese Masche funktioniert auch in einer alternativen Version: Hier versichert Ihnen der angebliche Polizist am Telefon, dass ein Mitarbeiter Ihrer Bankfiliale Gelder unterschlage und Ihre Ersparnisse in Gefahr seien.

In beiden Fällen versuchen die Betrüger, Sie am Telefon davon zu überzeugen, dass Ihr Geld und Ihre Wertsachen nicht mehr sicher seien. Sie werden aufgefordert, Schmuck und Geld zusammenzupacken oder Ihre Ersparnisse von der Bank zu holen und zu einem verabredeten Zeitpunkt an einen oder zwei „Kollegen“ des vermeintlichen Polizisten zu übergeben. Die Wertsachen sollen dann entweder untersucht oder sicher auf der Polizeiwache aufbewahrt werden.

So erkennen Sie die falsche Polizei am Telefon Es gibt verschiedene Anzeichen, an denen Sie die Telefon-Abzocke sofort erkennen. Erscheint in der Rufnummeranzeige die 110 als Nummer des Anrufers, haben Sie auf jeden Fall einen Trickbetrüger am Apparat. Echte Polizeibeamte werden niemals über eine Notfallnummer mit Ihnen telefonieren. Schwieriger wird es, wenn die Betrüger eine örtliche Rufnummer nutzen. Trotzdem lassen sich echte Durchwahlen der Polizei verifizieren – z. B. mit einer Internetrecherche oder einem Anruf bei der Auskunft oder der örtlichen Polizeidienststelle.

Echte Polizeibeamte fordern Sie außerdem niemals dazu auf, ihnen oder ihren Kollegen Bargeld, Schmuck oder andere Wertsachen zu übergeben. Sie verlangen erst recht nicht, dass Sie Geld von Ihrem Konto abheben und es anschließend der Polizei überreichen. Trau, schau, wem: So überprüfen Sie verdächtige Anrufe Betrüger können am Telefon sehr überzeugend sein. Wenn Sie unsicher sind, ob ein echter Polizist am anderen Ende der Leitung ist, gehen Sie folgendermaßen vor:

Lassen Sie sich Namen und Dienststelle des Anrufers geben. Kündigen Sie einen Rückruf an und beenden Sie das Gespräch konsequent.

Benutzen Sie für Ihren Rückruf keinesfalls die Rückruffunktion Ihres Telefons – dann landen Sie wieder beim Betrüger. Kontrollieren Sie stattdessen die übertragene Rufnummer mittels Telefonbuch oder per Rückwärtssuche im Internet. Wenn Sie dabei Unstimmigkeiten feststellen, können Sie auch die Notrufnummer 110 anrufen. Nennen Sie Ihr Anliegen und lassen Sie sich mit der echten Polizei in Ihrem Wohnort verbinden.

Betrüger nutzen oftmals die Namen von realen Polizeimitarbeitern. Durch einen Anruf bei der Polizeidienststelle können Sie hinterfragen, ob diese wirklich bei Ihnen angerufen hat.